Schnitzmesser schärfen – Die Schärfmittel

Zum Schärfen von Schnitzwerkzeugen stehen dir zahlreiche verschiedene Methoden zur Verfügung. Es gibt Ölsteine, Diamantsteine, Wassersteine, Arkansassteine und keramische Schärfsteine. Auch Schleifpapier kann verwendet werden. Wir geben Dir hier eine Übersicht über einige Möglichkeiten deine Schnitzwerkzeuge richtig zu schärfen.

Schärfsteine für Schnitzmesser sind in vielen verschiedenen Körnungen erhältlich. Je gröber die Körnung, desto schneller wird Material abgetragen. Die Körnung wird durch eine Zahl angegeben. Ein Schärfstein der Körnung 200 ist gröber als ein Schleifstein der Körnung 1000. Keine Angst – tiefe Kratzer, welche beim Schleifen mit grober Körnung entstehen, werden mit der feineren Körnung wieder entfernt. Spätestens nach dem Polieren sollten keine Kratzer mehr sichtbar sein.

Der Ölstein

Ölsteine sind altbewährte und sehr beliebte Schärfsteine. Sie bestehen aus Aluminiumoxid oder Siliziumkarbid, sind sehr preisgünstig und erfordern nur wenig Pflege. Leider sind sie nur bis zu einer Körnung von 320 erhältlich, für den Feinschliff benötigst Du also einen anderen Steintyp.

Für das Schleifen mit dem Ölstein verwendest Du Honöl, welches die abgetragenen Metallpartikel bindet. Verwende kein Pflanzen- oder Motoröl. Nach dem Schärfvorgang musst Du das Öl sorgfältig mit einem weichen Lappen abwischen um die Metallpartikel zu entfernen. Mit der Zeit bildet sich eine Höhlung. Verwende den Schleifstein gleichmäßig, um dies hinauszuzögern.

Der Diamantstein

Diamantsteine tragen das Material bis zu zehn Mal schneller ab als andere Schärfsteine und benötigen fast keine Pflege. Dank ihrer Härte bleiben sie über ihre gesamte Lebensdauer plan, brechen nicht und müssen nie abgerichtet werden. Sie sind in zahlreichen Körnungen von 220 bis 1200 erhältlich und sind aufgrund ihrer Zusammensetzung um einiges teurer als andere Schärfsteine. Monokristalline Diamantsteine sind polykristallinen zu bevorzugen, da ihre Abnützung geringer ist.

Du kannst einen Diamantstein mit oder ohne Honöl oder Wasser benutzen. Es muss nur wenig Druck ausgeübt werden. Nach dem Schärfen mit Öl mit einem weichen Lappen abwischen. Wird kein Öl verwendet mit warmen Seifenwasser und einer Bürste abwaschen und vollständig abtrocknen.

Der Wasserstein

Natürliche und künstliche Wassersteine sind von grober bis extrafeiner Körnung leicht erhältlich. Sie tragen Material ebenfalls sehr schnell ab, müssen jedoch oft abgerichtet werden. Vor Gebrauch muss der Wasserstein ca. 10 Minuten gewässert werden. Während des Schleifens bildet sich ein Schleifschlamm, welcher aus groben und feinen Stein- und Metallstücken besteht. Dank dieser Suspension wird die Klinge gleichzeitig geschärft und poliert.

Nach Verwendung muss der Wasserstein (und natürlich die Klingen, da sie sonst rosten könnten) sorgfältig abgetrocknet werden. Ein spezieller Abrichtstein für Wassersteine, welcher eine gerillte Oberfläche besitzt, erleichtert das Abrichten, da sich besonders die gröberen Körnungen stark abnutzen.

Der Keramikstein

Die bei Kerbschnitzern recht beliebten Keramiksteine sind nur in sehr feinen Körnungen erhältlich. Es gibt schwarze (Körnung 600) und weiße (Körnung 1200) Keramiksteine, sie werden künstlich hergestellt und bestehen aus Aluminiumoxid oder Siliziumkarbid in einer Keramikmatrix.

Ein Keramikstein braucht nur wenig Pflege und bleibt lange Zeit plan. Er muss nur selten abgerichtet werden und kann trocken, mit Wasser oder Honöl verwendet werden.

Der Arkansasstein

Der Arkansasstein ist ein Naturstein, der, wie der Name schon sagt, in den Bergen Arkansas abgebaut wird. Der Stein schleift zwar nicht schnell, jedoch schwören Fachmänner auf seine exzelleten Eigenschaften im Feinschliff. Er nutzt sich nur sehr langsam ab und ist in vielen unterschiedlichen Körnungen und Farben erhältlich. Arkansas-Schleifsteine sind ab einer Körnung von 600 erhältlich, um größere Mengen Metall abzutragen sollte man Anfangs also eine andere Steinart verwenden.

Die gröbste Körnung (600-800) haben milchweiß-opake, extrafeine Arkansassteine, gefolgt von superfeinen (Körnung 800-1000) Steinen, welche meist die ideale Schärfe zum Schnitzen erzeugen. Ultrafeine (Körnung > 1000), Steine werden nur noch von den schwarzen Arkansassteinen mit Körnungen ab 1200 getoppt. Mit ihnen kann man eine rasiermesserscharfe Schneide erzeugen.

Der Stein muss im Normalfall nicht abgerichtet werden und wird mit ein paar Tropfen Mineralöl verwendet.

Das Schleifpapier

Mit Schleifpapier hat man eine preiswerte Alternative zu Schleifsteinen, welches sich besonders für Einsteiger eignet, die nicht allzu viel Geld für Werkzeuge ausgeben wollen. Schleifpapier gibt es in unzähligen Körnungen und es ist leicht erhältlich. Es nützt sich jedoch sehr schnell ab und muss mit Klebstoff auf einer harten, geraden Oberfläche befestigt werden. Gelbes Schleifpapier aus Aluminiumoxid wird immer trocken verwendet, Siliziumkarbid-Schleifpapier kann trocken oder mit Farbe verwendet werden und ist schwarz.

  • Verwende Körnungen von 100-220 für das Abtragen größerer Metallmengen.
  • Eine 320er Körnung eignet sich zum Formschleifen und Schärfen der Schnitzwerkzeuge.
  • Um die Klinge fein zu schärfen und vorzupolieren verwendest Du am besten Körnung 600.
  • Vor dem Abziehen wird die Klinge mit Körnung 1000 rasiermesserscharf geschärft und poliert.

Da es mehrere Normen und zahlreiche Körnungen gibt, haben wir Dir abschließend noch ein paar gängige Varianten zusammengefasst:

VerwendungCAMIFEPAMikrometer
in Form schleifen22060
Schneide schärfen32036
Schneide schärfenP 40035
Letzter SchliffP 60025,8
Letzter Schliff600P 120016
Polieren10009,2